Liebe Bremsscheibenschlossbesitzer,

ich respektiere euren Wunsch, euer geliebtes Zweirad durch die Blockade des Vorder- oder Hinterrades gegen Diebstahl sichern zu wollen. Bremsscheibenschlösser sind sicher sehr praktisch: klein, handlich und einfach zu verstauen. Ich freue mich immer sehr, wenn ich diese lustigen Neonspiralen am Lenker sehe. Da liebt jemand sein Motorrad, denke ich dann immer.

Wie gesagt, sicher sind Bremsscheibenschlösser sehr komfortabel, nur sicher – sind sie sicher nicht. Zur Verhinderung eines Diebstahls sind sie sogar weitgehend ungeeignet. Denn Motorräder werden heute in den seltensten Fällen durch Wegschieben oder Kurzschließen gestohlen, sondern mit Muskelschmalz und Kleintransporter.

Deutschlandweit verzeichnete die Polizei 2011 (neuere Daten gibt es noch nicht) laut Bundeskriminalstatistik 37501 Diebstähle von Mopeds und Motorrädern, etwa 22% der Fälle wurden aufgeklärt. Etwa die Hälfte der dabei ermittelten Tatverdächtigen waren beim Moped- und Kraftraddiebstahl Minderjährige, höchstwahrscheinlich also Jungs auf der Suche nach einer Spritztour bis der Tank leer ist. Genau die könnte man mit einem Bremsscheibenschloss vielleicht noch abschrecken – der große Rest stellt sich schlauer an!

Da man Diebstahl nicht verhindern kann, kommt es beim Motorraddiebstahl, wie bei vielen anderen Delikten auch, darauf an, den Dieb möglichst lang zu beschäftigen. Denn dann lässt er die Finger vielleicht lieber gleich ganz von der Geschichte. Ich schließe mein Motorrad nicht nur ab, sondern, wenn möglich, mit einem dicken Schloss auch an. Hinterhöfe, Garagen, Alarmanlagen und Hunde sind im Zweifelsfall schneller zu überwinden.

Hier mal ein kleiner Überblick, wie schnell ein nicht angeschlossenes Kraftrad den Besitzer wechseln kann:

 

 

 

 

Deshalb – Anschliessen. Und vertraut nicht nur auf eure Versicherung, die dürfen wir anderen nämlich mitbezahlen. Und das Glück, beim Diebstahl zufällig daneben zu stehen, hat man wohl nur in den seltensten Fällen.

 


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